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AIDS: Das Ende in 15 Jahren?

Sehr interessant fand ich vorgestern einen Artikel in Nature über die Internationale AIDS-Konferenz, die übernächste Woche im kanadischen Vancouver beginnen wird.

Ist da noch immer totale Hoffnungslosigkeit? Viele sprechen schon von einem absehbaren Ende der AIDS-Epidemie – aber wohl nur, wenn die Welt bereit ist, in den nächsten Jahren noch einmal kräftig Geld und Forschungsanstrengungen zu investieren.

Die Zahlen klingen nicht schlecht:  In den letzten 15 Jahren ist die Zahl der Neuinfektionen von 3,5 auf 2 Mio. zurückgegangen, die Zahl der Toten von 2,3 Mio. im Jahr 2005 auf 1,5 Mio. im Jahr 2013. Und die wichtigste Zahl: Hatten 2001 weniger als eine Mio. Menschen Zugang zu medizinischer Behandlung, sind es jetzt 15 Mio.

Von daher scheint das Ziel möglich, die Seuche als weltweite Gesundheitsbedrohung bis zum Jahr 2013 auszurotten. Das gelingt aber wohl nur, wenn 90 Prozent aller Infizierten wirksam behandelt werden – und das innerhalb der nächsten fünf Jahre!

Im Moment leben noch 35 Mio. Menschen mit dem Virus. Das ist zuviel, wenn der Zugang zu Arzt und Medikament weiterhin mit dem bisherigen Tempo voranschreitet – besonders im südlichen Afrika. Um das Ziel zu erreichen, wären nach Berechnungen der Vereinten Nationen rund 36 Mrd. Dollar jährlich notwendig – im Moment ist es noch ungefähr die Hälfte. Das scheint im ersten Augenblick unmöglich, aber mit der verbesserten Gesundheitslage der Bevölkerung in den AIDS-Hot-Spots der Erde könnte auch die Arbeitskraft und damit das Wirtschaftswachstum zunehmen. Und damit scheint die zusätzliche Anstrengung nicht mehr ganz ausser Reichweite.

Wenn ein Infizierter kurz nach der Ansteckung mit anti-HIV-Medikamenten behandelt wird, sinkt die Wahrscheinlichkeit einer Weiterverbreitung und Ansteckung seines Geschlechtspartners um 96 Prozent. Ein großer Erfolg für AIDS-Pharmaforscher.  Weitere Studien an der Elfenbeinküste und 34 anderen Ländern bestätigten den Erfolg der sofortigen Behandlung: Das Risiko eines baldigen Todes, einer weiteren Erkrankung mit TBC oder anderen unerwünschten Mikroben sinkt um die Hälfte. Ob diese Ergebnisse auch einer intensiven Überprüfung standhalten, soll auf der AIDS-Konferenz zu hören sein.

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